Manganknollenareal mit einer Seegurke

Senckenberg-Vortragsreihe:

Umweltauswirkungen der Nutzung mariner Ressourcen in der Tiefsee

Virtueller Vortrag am 27. Januar


Die Tiefsee gilt vielen als
vielversprechendes Rohstoffreservoir, das dank neuer Technologien zunehmend in die Reichweite des Menschen rückt.
Die Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf die Ökosysteme des Meeresbodens und in der Wassersäule sind jedoch noch weitgehend unbekannt und werden in diesem Vortrag diskutiert.

Gibt es in der Tiefsee überhaupt Lebewesen, die nachhaltig durch den Tiefseebergbau beeinträchtigt werden? Tatsächlich existiert in den Tiefen der Ozeane eine einzigartige Vielfalt, die extrem empfindlich auf Störungen reagiert. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Folgen von Tiefseebergbau gravierend sein können: Die Fauna betroffener Meeresregionen wird sich voraussichtlich in Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden nicht vollständig regenerieren. In seinem Vortrag verdeutlicht Dr. Matthias Haeckel vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, wie die ökologischen Folgen des industriellen Rohstoffabbaus in der Tiefsee erforscht werden und wie die Ergebnisse in die Bestimmung von Umweltstandards und Grenzwerte nein fließen. Zudem wird thematisiert, welche Bedeutung es für den Menschen hat, wenn weite Teile der Tiefsee veröden, wie sich dies angesichts des globalen Rohstoffhungers verhindern lässt und welche Schutzmöglichkeiten es gibt.

Der Chemiker Matthias Haeckel hat bereits an 19 Meeresforschungsexpeditionen teilgenommen, u.a. als Expeditionsleiter mit dem Forschungsschiff „Sonne“ in der rohstoffreichen Clarion Clipperton Zone westlich von Mexiko. Auch wirkt er an einem Langzeitexperiment im Ostpazifik mit, bei dem vor etwa 30 Jahren der Abbau von Manganknollen simuliert wurde. Er plädiert dafür, durch ein geändertes Konsumverhalten riskante Wege wie Tiefseebergbau zu vermeiden.

Vortrag: Umweltauswirkungen der Nutzung mariner Ressourcen in der Tiefsee
Referent: Dr. Matthias Haeckel (Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel)
Datum: Mittwoch, 27. Januar, 19:15 Uhr

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Unser blauer Planet? Fragile Meereswelten und ihre Erforschung“, die Senckenberg in Kooperationmit dem GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel veranstaltet. Die Reihe widmet sich bis Ende Februar den Meeren und Ozeanen und ihrer Erforschung. An neun Abenden stellen Wissenschaftler*innen diesen artenreichen Lebensraum vor,beschreiben dessen Bedrohung durch Überfischung,Plastikverschmutzung und Erwärmung und geben Einblick in ihre Forschung.

Pressematerial

Manganknollenareal mit einer Seegurke Foto: Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe