Vorträge

Jedes Jahr finden am Frankfurter Museum zwei Vortragsreihen statt, die unsere Jahresthemen aufgreifen. Die Vorträge, von Senckenberg Wissenschaftler*innen wie auch externen Vortragenden gehalten, sind immer allgemeinverständlich und erlauben der breiten Bevölkerung anschauliche Einblicke in unsere Forschung.  

Vortragsreihe

Wir können auch anders – Win-Win-Lösungen für eine lebenswerte Welt

Artensterben, Klimakrise, globaler Wandel, dazu Kriege, Energiesorgen, Hunger, Ressourcenknappheit und Pandemie: diese Themen haben uns seit Jahren im Griff, weltweit. Sie treten aber nicht von ungefähr auf, sondern sind letztlich alle Symptome desselben Problems, nämlich unserer nicht nachhaltigen, in keinster Weise zukunftsfähigen Art und Weise zu leben und zu konsumieren. Und sie hängen eng miteinander zusammen. Aber es ginge auch anders.
In unserer Vortragsreihe stellen wir deshalb innovative, naturbasierte Lösungen vor, die auf zukunftsfähige Weise gleich mehrere der drängendsten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit angehen. Sie können die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung schaffen, ohne neue Probleme oder Konflikte zu verursachen. Wie kann zum Beispiel Landwirtschaft nachhaltiger werden, wie machen wir Städte zukunftsfähig oder wie können Flusslandschaften gleichzeitig dem Hochwasserschutz dienen und Biodiversität ermöglichen? Die Reihe macht mittels realistischer, prinzipiell umsetzbarer Beispiele greifbar, wie wir eine resilientere und gerechtere Welt erreichen können, indem wir mit der Natur arbeiten statt gegen sie, und bietet inspirierende Einblicke und praxisnahe Beispiele, wie eine lebenswerte Welt auch für kommende Generationen gestaltet und erhalten werden kann.

Alle Vorträge (bis auf den 6. März) finden um 19:30 in Präsenz im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.
Eine Online-Teilnahme ist zudem via Zoom möglich:
Meeting-ID: 619 5136 5165
Kenncode: 008950

Teilnahmelink: https://senckenberg-de.zoom-x.de/j/61951365165?pwd=OWE3bzhlNUJIQ2lQRkY5ZURqcnlFdz09

 

Eine Übersicht über alle Themen der Reihe (auch die vergangenen) findet sich hier.
Auf dem Senckenberg-Youtube-Kanal können Sie die Vorträge anschauen, die bereits stattgefunden haben.

Eine Übersicht über alle zurückliegenden Vortragsreihen finden Sie im Vortragsarchiv.

 

Anstehende Vorträge

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    Für die meisten Menschen endet ein Fluss dort, wo Wasser auf Land trifft – an der Uferkante. Tatsächlich sind Flüsse aber viel ausgedehnter: Ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete – die Auen – gehören insbesondere bei Hochwasser dazu. Heute sind in Deutschland nur noch 32 % dieser Auen vorhanden. Der Rest wurde durch Deichbau von den Flüssen abgetrennt, entwässert und zur Landwirtschaft, für Siedlungen oder für Verkehrswege genutzt. Flussauen sind aber nicht nur für die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz wichtig, sondern stellen auch zahlreiche Leistungen für unsere Gesellschaft bereit, wie Klimaregulierung, Kohlenstoffbindung, Wasserfiltration, Nahrungsmittelversorgung und Erholungsmöglichkeiten. Deshalb ist statt einer Verbauung der Flüsse ökologischer Hochwasserschutz, der Auen wiederherstellt, wichtig – und auch technisch möglich UND wirtschaftlich effizient. Trotzdem wird dieser Ansatz weltweit noch nicht konsequent umgesetzt, da die administrativen und rechtlichen Hürden hoch sind. Der Vortrag diskutiert, wie wir uns nicht nur besser auf Extremereignisse vorbereiten können, sondern wie dies auch Mensch und Natur gleichermaßen nutzen kann.

    Die Umweltwissenschaftlerin Sonja Jähnig ist Professorin für Aquatische Ökogeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Leiterin der Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen globaler Veränderungen in Flussökosystemen, die Biodiversität im Süßwasser und die Gesundheit von Flüssen.

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    Mittwoch26. Februar19.30 Uhr
    Der Eintritt ist frei.
    Arthur von Weinberg-Haus
    Robert-Mayer-Straße 2
    Vortrag

    Besserer Schutz vor Hochwasser: Mehr Raum für Flüsse und Auen als naturbasierte Lösung

    Vortrag von Prof. Dr. Sonja Jähnig (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei & Humboldt-Universität zu Berlin)

    ohne Anmeldung
    • Erwachsene
    • Senckenberg-Mitglieder
    • Wissenschaftliches Fachpublikum
    • Mitglieder
    • Familien
    • Presse
    Grüner Hörsaal

    Für die meisten Menschen endet ein Fluss dort, wo Wasser auf Land trifft – an der Uferkante. Tatsächlich sind Flüsse aber viel ausgedehnter: Ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete – die Auen – gehören insbesondere bei Hochwasser dazu. Heute sind in Deutschland nur noch 32 % dieser Auen vorhanden. Der Rest wurde durch Deichbau von den Flüssen abgetrennt, entwässert und zur Landwirtschaft, für Siedlungen oder für Verkehrswege genutzt. Flussauen sind aber nicht nur für die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz wichtig, sondern stellen auch zahlreiche Leistungen für unsere Gesellschaft bereit, wie Klimaregulierung, Kohlenstoffbindung, Wasserfiltration, Nahrungsmittelversorgung und Erholungsmöglichkeiten. Deshalb ist statt einer Verbauung der Flüsse ökologischer Hochwasserschutz, der Auen wiederherstellt, wichtig – und auch technisch möglich UND wirtschaftlich effizient. Trotzdem wird dieser Ansatz weltweit noch nicht konsequent umgesetzt, da die administrativen und rechtlichen Hürden hoch sind. Der Vortrag diskutiert, wie wir uns nicht nur besser auf Extremereignisse vorbereiten können, sondern wie dies auch Mensch und Natur gleichermaßen nutzen kann.

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    In Deutschland gibt es 1,9 Millionen Hektar Moore, ein Zwanzigstel der gesamten Landfläche. Heute sind die Moore zu 95 % entwässert, abgetorft, bebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Weltweit geht es den Mooren besser, aber auch hier sind 15% der geschätzten 500 Millionen Hektar, die 30 % des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs speichern und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beherbergen, schon geschädigt. Aber das muss nicht so bleiben. Der Vortrag stellt das Ökosystem Moor und seine globale Bedeutung vor und zeigt anhand konkreter Beispiele lokaler Kooperationen und Wertschöpfung wiedervernässter Moore, wie die Zukunft der Moore aussehen könnte und was das für Klima, Biodiversität, Landwirtschaft und Wasserhaushalt bedeutet.

    Die Landschaftsökologin Franziska Tanneberger forscht an der Universität Greifswald und leitet das Greifswald Moor Centrum. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Standardwerke wie dem „Europäischen Moorbuch“, Hauptautorin des Global Peatland Assessment und berät als Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung. 2024 wurde sie für ihre Forschung zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

    Achtung: Dieser Vortrag findet nur online via Zoom statt:

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    Donnerstag6. März19.30 Uhr
    Der Eintritt ist frei.
    online
    Oribatida
    Vortrag

    Fürs Moor, fürs Klima, für uns: Moor muss nass

    Online-Vortrag von Dr. Franziska Tanneberger (Greifswald Moor Centrum und Universität Greifswald)

    ohne Anmeldung
    • Erwachsene
    • Familien
    • Presse
    • Schulklassen
    • Senckenberg-Mitglieder
    • Wissenschaftliches Fachpublikum
    online

    In Deutschland gibt es 1,9 Millionen Hektar Moore, ein Zwanzigstel der gesamten Landfläche. Heute sind die Moore zu 95 % entwässert, abgetorft, bebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Weltweit geht es den Mooren besser, aber auch hier sind 15% der geschätzten 500 Millionen Hektar, die 30 % des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs speichern und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beherbergen, schon geschädigt. Aber das muss nicht so bleiben. Der Vortrag stellt das Ökosystem Moor und seine globale Bedeutung vor und zeigt anhand konkreter Beispiele lokaler Kooperationen und Wertschöpfung wiedervernässter Moore, wie die Zukunft der Moore aussehen könnte und was das für Klima, Biodiversität, Landwirtschaft und Wasserhaushalt bedeutet.

    Die Landschaftsökologin Franziska Tanneberger forscht an der Universität Greifswald und leitet das Greifswald Moor Centrum. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Standardwerke wie dem „Europäischen Moorbuch“, Hauptautorin des Global Peatland Assessment und berät als Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung. 2024 wurde sie für ihre Forschung zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

    Achtung: Dieser Vortrag findet nur online via Zoom statt:

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    Der Natur eine Stimme geben – Über die Notwendigkeit politischer Teilhabe der Natur

    Der Mensch hat sich die Welt und ihre Wesen untertan gemacht und sie so (und damit auch sich selbst) an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit gebracht. Darauf reagieren heute überall auf der Welt Initiativen, sogar Parlamente, Regierungen und Gerichte, die der Natur eigene Rechte einräumen oder einräumen wollen. Ein Ansatz hierfür kann eine parlamentarische Vertretung sein – denn wie kann ein nur auf den Menschen zugeschnittenes Format politischer Entscheidung die globalen Probleme bewältigen? Und wie kann diese Natur-Repräsentation aussehen, was wäre an der Standardform des Parlaments zu modifizieren? Formate wie die „Organismendemokratie“ aus Berlin oder das künstlerisch inspirierte „Klimaparlament“ probieren dies bereits aus.
    Der Vortrag lädt ein, an der Idee einer erweiterten Repräsentation mitzudenken. Wie kann man nicht-menschliche Wesen in demokratische Aushandlungsprozesse einbinden und ihnen damit eine Stimme geben, wie ist ein auf die Natur erweiterter Gesellschaftsvertrag möglich?   

    Claus Leggewie arbeitet als Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, als Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen seit Langem an den großen gesellschaftlichen Fragen und der Mensch-Umwelt-Beziehung. Derzeit leitet er das "Panel on Planetary Thinking" der Universität Gießen und befürwortet ein radikales Umdenken in der Politik.

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    Mittwoch12. März19.30 Uhr
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    Robert-Mayer-Straße 2
    Klimaparlament RheinMain 2022
    Vortrag

    Der Natur eine Stimme geben – Über die Notwendigkeit politischer Teilhabe der Natur

    Vortrag von Prof. Dr. Claus Leggewie (Universität Gießen)

    ohne Anmeldung
    • Erwachsene
    • Senckenberg-Mitglieder
    • Wissenschaftliches Fachpublikum
    • Museumspat*innen
    • Schulklassen
    • Familien
    • Presse
    Grüner Hörsaal

    Der Natur eine Stimme geben – Über die Notwendigkeit politischer Teilhabe der Natur

    Der Mensch hat sich die Welt und ihre Wesen untertan gemacht und sie so (und damit auch sich selbst) an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit gebracht. Darauf reagieren heute überall auf der Welt Initiativen, sogar Parlamente, Regierungen und Gerichte, die der Natur eigene Rechte einräumen oder einräumen wollen. Ein Ansatz hierfür kann eine parlamentarische Vertretung sein – denn wie kann ein nur auf den Menschen zugeschnittenes Format politischer Entscheidung die globalen Probleme bewältigen? Und wie kann diese Natur-Repräsentation aussehen, was wäre an der Standardform des Parlaments zu modifizieren? Formate wie die „Organismendemokratie“ aus Berlin oder das künstlerisch inspirierte „Klimaparlament“ probieren dies bereits aus.
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    Claus Leggewie arbeitet als Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, als Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen seit Langem an den großen gesellschaftlichen Fragen und der Mensch-Umwelt-Beziehung. Derzeit leitet er das “Panel on Planetary Thinking” der Universität Gießen und befürwortet ein radikales Umdenken in der Politik.

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    Vortrag von Prof. Dr. Klement Tockner (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung)

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