Jedes Jahr finden am Frankfurter Museum zwei Vortragsreihen statt, die unsere Jahresthemen aufgreifen. Die Vorträge, von Senckenberg Wissenschaftler*innen wie auch externen Vortragenden gehalten, sind immer allgemeinverständlich und erlauben der breiten Bevölkerung anschauliche Einblicke in unsere Forschung.
Vortragsreihe
Wir können auch anders – Win-Win-Lösungen für eine lebenswerte Welt
Artensterben, Klimakrise, globaler Wandel, dazu Kriege, Energiesorgen, Hunger, Ressourcenknappheit und Pandemie: diese Themen haben uns seit Jahren im Griff, weltweit. Sie treten aber nicht von ungefähr auf, sondern sind letztlich alle Symptome desselben Problems, nämlich unserer nicht nachhaltigen, in keinster Weise zukunftsfähigen Art und Weise zu leben und zu konsumieren. Und sie hängen eng miteinander zusammen. Aber es ginge auch anders.
In unserer Vortragsreihe stellen wir deshalb innovative, naturbasierte Lösungen vor, die auf zukunftsfähige Weise gleich mehrere der drängendsten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit angehen. Sie können die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung schaffen, ohne neue Probleme oder Konflikte zu verursachen. Wie kann zum Beispiel Landwirtschaft nachhaltiger werden, wie machen wir Städte zukunftsfähig oder wie können Flusslandschaften gleichzeitig dem Hochwasserschutz dienen und Biodiversität ermöglichen? Die Reihe macht mittels realistischer, prinzipiell umsetzbarer Beispiele greifbar, wie wir eine resilientere und gerechtere Welt erreichen können, indem wir mit der Natur arbeiten statt gegen sie, und bietet inspirierende Einblicke und praxisnahe Beispiele, wie eine lebenswerte Welt auch für kommende Generationen gestaltet und erhalten werden kann.
Alle Vorträge finden um 19:30 in Präsenz im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.
Sie können zudem in der Regel per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
Bis auf Weiteres:
Aufgrund eines momentan nicht zu behebenden technischen Fehlers bei der Verbindung zwischen Zoom und Youtube lässt sich der Youtube-Livestream aktuell leider nicht aktivieren.
Stattdessen ist aber eine Teilnahme direkt via Zoom möglich:
Eine Übersicht über alle Themen der Reihe (auch die vergangenen) findet sich hier.
Auf dem Senckenberg-Youtube-Kanal können Sie die Vorträge anschauen, die bereits stattgefunden haben.
Eine Übersicht über alle zurückliegenden Vortragsreihen finden Sie im Vortragsarchiv.
Win-Win im Weinbau – Multifunktionale Landnutzungssysteme am Beispiel von Agri-Photovoltaik-Systemen Was ist wichtiger – Nahrungspflanzen, Biokraftstoffe oder Photovoltaikanlagen? Nutzungskonflikte um Land sind heute an der Tagesordnung. Was liegt da näher, als die Flächen doppelt zu nutzen – Agri-Photovoltaik macht dies möglich, sie erlaubt eine landwirtschaftliche Nutzung unter speziell zu diesem Zweck entwickelten PV-Anlagen. Diese ressourceneffiziente Doppelnutzung kommt jetzt auch im Weinbau zur Anwendung und eröffnet hier ganz neue Perspektiven, was klimaangepasste Flächennutzung, Wertschöpfung in der Region und die ländliche Entwicklung anbelangt. Der Vortrag stellt die aktuelle Forschung dazu sowie weitere Beispiele solch multifunktionaler Landnutzung vor. Der Biologe und gelernte Weinbauer Manfred Stoll leitet das Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau an der Hochschule Geisenheim und erforscht hier solche nachhaltigen Landnutzungsansätze auch auf ihre Tauglichkeit in der Praxis.
Win-Win im Weinbau – Multifunktionale Landnutzungssysteme am Beispiel von Agri-Photovoltaik-Systemen
Vortrag von Prof. Dr. Manfred Stoll (Hochschule Geisenheim)
ohne Anmeldung
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Grüner Hörsaal
Win-Win im Weinbau – Multifunktionale Landnutzungssysteme am Beispiel von Agri-Photovoltaik-Systemen Was ist wichtiger – Nahrungspflanzen, Biokraftstoffe oder Photovoltaikanlagen? Nutzungskonflikte um Land sind heute an der Tagesordnung. Was liegt da näher, als die Flächen doppelt zu nutzen – Agri-Photovoltaik macht dies möglich, sie erlaubt eine landwirtschaftliche Nutzung unter speziell zu diesem Zweck entwickelten PV-Anlagen. Diese ressourceneffiziente Doppelnutzung kommt jetzt auch im Weinbau zur Anwendung und eröffnet hier ganz neue Perspektiven, was klimaangepasste Flächennutzung, Wertschöpfung in der Region und die ländliche Entwicklung anbelangt. Der Vortrag stellt die aktuelle Forschung dazu sowie weitere Beispiele solch multifunktionaler Landnutzung vor. Der Biologe und gelernte Weinbauer Manfred Stoll leitet das Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau an der Hochschule Geisenheim und erforscht hier solche nachhaltigen Landnutzungsansätze auch auf ihre Tauglichkeit in der Praxis.
Stadtnatur für die Zukunft: Lebensqualität, Klima und biologische Vielfalt zusammendenken Fast 80% der Bevölkerung leben in Deutschland in der Stadt, weltweit schon deutlich über 50%. Hier ist der Platz knapp und umkämpft. Gleichzeitig ist aber gerade in den dichtbesiedelten Städten Raum für Natur eine Voraussetzung dafür, dass Städte in Zeiten des Klimawandels künftig überhaupt noch bewohnbar bleiben. Wie kann Stadtnatur so geplant und gestaltet werden, dass sie im Sinne einer multifunktionalen und resilienten „grünen Infrastruktur“ vielfältige Beiträge für Gesundheit und Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt, Umweltgerechtigkeit, Anpassung an den Klimawandel und die biologische Vielfalt leistet? Der Vortrag erläutert anhand aktueller Forschung und innovativer Konzepte, wie eine solche Freiraumplanung in den Kommunen umgesetzt werden kann. Die Landschaftsarchitektin Rieke Hansen befasst sich im Kontext einer nachhaltigen Transformation urbaner Räume mit Grün- und Freiräumen und ist Mitglied des „Wissenschaftlichen Beirats für Natürlichen Klimaschutz“ der Bundesregierung.
Stadtnatur für die Zukunft: Lebensqualität, Klima und biologische Vielfalt zusammendenken
Vortrag von Prof. Dr. Rieke Hansen (Hochschule Geisenheim)
ohne Anmeldung
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Grüner Hörsaal
Stadtnatur für die Zukunft: Lebensqualität, Klima und biologische Vielfalt zusammendenken Fast 80% der Bevölkerung leben in Deutschland in der Stadt, weltweit schon deutlich über 50%. Hier ist der Platz knapp und umkämpft. Gleichzeitig ist aber gerade in den dichtbesiedelten Städten Raum für Natur eine Voraussetzung dafür, dass Städte in Zeiten des Klimawandels künftig überhaupt noch bewohnbar bleiben. Wie kann Stadtnatur so geplant und gestaltet werden, dass sie im Sinne einer multifunktionalen und resilienten „grünen Infrastruktur“ vielfältige Beiträge für Gesundheit und Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt, Umweltgerechtigkeit, Anpassung an den Klimawandel und die biologische Vielfalt leistet? Der Vortrag erläutert anhand aktueller Forschung und innovativer Konzepte, wie eine solche Freiraumplanung in den Kommunen umgesetzt werden kann. Die Landschaftsarchitektin Rieke Hansen befasst sich im Kontext einer nachhaltigen Transformation urbaner Räume mit Grün- und Freiräumen und ist Mitglied des „Wissenschaftlichen Beirats für Natürlichen Klimaschutz“ der Bundesregierung.
In Deutschland gibt es 1,9 Millionen Hektar Moore, ein Zwanzigstel der gesamten Landfläche. Heute sind die Moore zu 95 % entwässert, abgetorft, bebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Weltweit geht es den Mooren besser, aber auch hier sind 15% der geschätzten 500 Millionen Hektar, die 30 % des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs speichern und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beherbergen, schon geschädigt. Aber das muss nicht so bleiben. Der Vortrag stellt das Ökosystem Moor und seine globale Bedeutung vor und zeigt anhand konkreter Beispiele lokaler Kooperationen und Wertschöpfung wiedervernässter Moore, wie die Zukunft der Moore aussehen könnte und was das für Klima, Biodiversität, Landwirtschaft und Wasserhaushalt bedeutet.
Die Landschaftsökologin Franziska Tanneberger forscht an der Universität Greifswald und leitet das Greifswald Moor Centrum. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Standardwerke wie dem „Europäischen Moorbuch“, Hauptautorin des Global Peatland Assessment und berät als Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung.2024 wurde sie für ihre Forschung zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.
Vortrag von Dr. Franziska Tanneberger (Greifswald Moor Centrum und Universität Greifswald)
ohne Anmeldung
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Grüner Hörsaal
In Deutschland gibt es 1,9 Millionen Hektar Moore, ein Zwanzigstel der gesamten Landfläche. Heute sind die Moore zu 95 % entwässert, abgetorft, bebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Weltweit geht es den Mooren besser, aber auch hier sind 15% der geschätzten 500 Millionen Hektar, die 30 % des gesamten terrestrischen Kohlenstoffs speichern und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beherbergen, schon geschädigt. Aber das muss nicht so bleiben. Der Vortrag stellt das Ökosystem Moor und seine globale Bedeutung vor und zeigt anhand konkreter Beispiele lokaler Kooperationen und Wertschöpfung wiedervernässter Moore, wie die Zukunft der Moore aussehen könnte und was das für Klima, Biodiversität, Landwirtschaft und Wasserhaushalt bedeutet.
Die Landschaftsökologin Franziska Tanneberger forscht an der Universität Greifswald und leitet das Greifswald Moor Centrum. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Standardwerke wie dem „Europäischen Moorbuch“, Hauptautorin des Global Peatland Assessment und berät als Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung.2024 wurde sie für ihre Forschung zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.
Grüne Alleskönner: Algen als alternative Ressource in der Industrie
Mikroalgen sind wie kleine grüne Fabriken – indem sie Sonnenlicht und Kohlendioxid nutzen, können sie auf sehr nachhaltige Art und Weise das Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Produkten liefern, von Kosmetik bis Tierfutter. Ihr entscheidender Vorteil dabei ist, dass ihr Wachstum kein fruchtbares Ackerland beansprucht, aber eine sehr schnelle Produktion großer Mengen an Biomasse erlaubt. Zudem verfügen wir bereits über ausgereifte genetische Werkzeuge und Techniken, um Algen gezielt zu verändern und für unsere Zwecke zu optimieren. Dies ermöglicht ungeahnte Möglichkeiten für die Produktion von Rohstoffen, Nahrungsmitteln oder auch Biokraftstoffen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuellen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten der grünen Alleskönner und diskutiert, wie sich die zahlreichen vielversprechenden Ansätze in industrielle Anwendungen überführen lassen. Der Molekularbiologe Olaf Kruse ist Direktor des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld und leitet hier die AG "Algenbiotechnologie & Bioenergie". Er sieht die Nutzung von Algen als große Chance an, um drängende ökologische Herausforderungen anzugehen.
Grüne Alleskönner: Algen als alternative Ressource in der Industrie
Vortrag von Prof. Dr. Olaf Kruse (Universität Bielefeld)
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Grüner Hörsaal
Grüne Alleskönner: Algen als alternative Ressource in der Industrie
Mikroalgen sind wie kleine grüne Fabriken – indem sie Sonnenlicht und Kohlendioxid nutzen, können sie auf sehr nachhaltige Art und Weise das Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Produkten liefern, von Kosmetik bis Tierfutter. Ihr entscheidender Vorteil dabei ist, dass ihr Wachstum kein fruchtbares Ackerland beansprucht, aber eine sehr schnelle Produktion großer Mengen an Biomasse erlaubt. Zudem verfügen wir bereits über ausgereifte genetische Werkzeuge und Techniken, um Algen gezielt zu verändern und für unsere Zwecke zu optimieren. Dies ermöglicht ungeahnte Möglichkeiten für die Produktion von Rohstoffen, Nahrungsmitteln oder auch Biokraftstoffen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuellen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten der grünen Alleskönner und diskutiert, wie sich die zahlreichen vielversprechenden Ansätze in industrielle Anwendungen überführen lassen. Der Molekularbiologe Olaf Kruse ist Direktor des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld und leitet hier die AG „Algenbiotechnologie & Bioenergie“. Er sieht die Nutzung von Algen als große Chance an, um drängende ökologische Herausforderungen anzugehen.
Bäume, die in Feldern stehen? Ein ungewohntes Bild, zumindest in Deutschland. Aber in Zeiten von Klimawandel, Artensterben und bedrohlicher Bodendegradation sind Agroforstsysteme ein vielversprechender und wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Agroforstsysteme sind landwirtschaftliche Flächen, auf denen Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen kombiniert werden: Die Gehölze speichern Kohlenstoff, halten Boden und Wasser in der Landschaft und schenken Tieren und Pflanzen Lebensraum. Diese Landnutzungsform ist weltweit noch in vielen Regionen verbreitet und ermöglicht nicht nur eine wirtschaftlich tragfähige, sondern auch eine sozial verträgliche Landwirtschaft. Leider behindert der deutsche und europäische Rechtsrahmen die Etablierung von Agroforstsystemen derzeit noch erheblich. Der Vortrag stellt das vielversprechende Potenzial einer (Wieder-)Verbreitung der Agroforstsysteme vor und zeigt auf, wie sie künftig mehr zur Lösung der globalen Probleme beitragen können. Der Nachhaltigkeitswissenschaftler Tobias Plieningerleitet das Fachgebiet „Sozial-ökologische Interaktionen in Agrarsystemen“ an den Universitäten Kassel und Göttingen. Er erforscht mit inter- und transdisziplinärem Fokus insbesondere den Wandel ländlicher Landschaften, Ökosystemleistungen und nachhaltige Transformationen und legt dabei einen besonderen Fokus den komplexen Beziehungen zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und anderen Bereichen der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen.
Agroforstsysteme – Renaissance einer Kulturlandschaft?
Vortrag von Prof. Dr. Tobias Plieninger (Universität Göttingen & Kassel)
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Grüner Hörsaal
Bäume, die in Feldern stehen? Ein ungewohntes Bild, zumindest in Deutschland. Aber in Zeiten von Klimawandel, Artensterben und bedrohlicher Bodendegradation sind Agroforstsysteme ein vielversprechender und wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Agroforstsysteme sind landwirtschaftliche Flächen, auf denen Bäume und Sträucher mit Ackerkulturen kombiniert werden: Die Gehölze speichern Kohlenstoff, halten Boden und Wasser in der Landschaft und schenken Tieren und Pflanzen Lebensraum. Diese Landnutzungsform ist weltweit noch in vielen Regionen verbreitet und ermöglicht nicht nur eine wirtschaftlich tragfähige, sondern auch eine sozial verträgliche Landwirtschaft. Leider behindert der deutsche und europäische Rechtsrahmen die Etablierung von Agroforstsystemen derzeit noch erheblich. Der Vortrag stellt das vielversprechende Potenzial einer (Wieder-)Verbreitung der Agroforstsysteme vor und zeigt auf, wie sie künftig mehr zur Lösung der globalen Probleme beitragen können. Der Nachhaltigkeitswissenschaftler Tobias Plieningerleitet das Fachgebiet „Sozial-ökologische Interaktionen in Agrarsystemen“ an den Universitäten Kassel und Göttingen. Er erforscht mit inter- und transdisziplinärem Fokus insbesondere den Wandel ländlicher Landschaften, Ökosystemleistungen und nachhaltige Transformationen und legt dabei einen besonderen Fokus den komplexen Beziehungen zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und anderen Bereichen der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen.
Unsere Kulturlandschaften sind schon immer von extensiver Beweidung geprägt. Weidelandschaften zeichnen sich traditionell durch eine einzigartige Artenvielfalt aus, denn die Tier- und Pflanzenarten haben sich über viele Jahrmillionen gemeinsam mit großen Pflanzenfressern entwickelt und sich sehr effizient an Tritt und Fraß angepasst. Heutzutage dominiert jedoch die maschinelle Mahd als großflächige Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahme, bei der aber Insekten, Amphibien und Reptilien meist schlechte langfristige Überlebenschancen haben – zumal es der Wiese des 21. Jahrhunderts ohne Weidetiere noch an weitaus mehr fehlt: durch ihren Fraß, Tritt und Dung schaffen große Pflanzenfresser ein unvergleichliches Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen, das durch die Mahd nicht zu ersetzen ist. Sie spielen zudem bei der Vernetzung von Lebensräumen eine wichtige Rolle, da sie Pflanzensamen im Fell und im Magen transportieren und in der Landschaft verteilen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung von Weidelandschaften sowie die Vorteile der Beweidung für die Artenvielfalt und diskutiert, wie die Weidetiere heute wieder in die Landschaft zurückkehren und wir im Sinne der Artenvielfalt und der Klimaanpassung mehr „Wildnis“ wagen könnten.
Der Ökologe und Entomologe Herbert Nickel arbeitet in den Bereichen Naturschutz, Weideökologie, Landschaftsgeschichte, Insekten- und Vogelkunde und dokumentiert seit vielen Jahren den Rückgang der Artenvielfalt in unseren Landschaften. Er hat zudem den Verein Naturnahe Weidelandschaften e. V. mitgegründet. Eine wesentliche Ursache für das heutige Artensterben sieht er im tiefgreifenden, wirtschaftlich und gesellschaftlich bedingten Wandel unserer Kulturlandschaft über die letzten beiden Jahrhunderte hinweg.
Arthur von Weinberg-Haus, Robert Mayer-Straße 2, Frankfurt/M.
Wilde Weiden: Mehr Biodiversität in der Landschaft dank großer Weidetiere
Vortrag von Dr. Herbert Nickel (Naturnahe Weidelandschaften e.V.)
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Unsere Kulturlandschaften sind schon immer von extensiver Beweidung geprägt. Weidelandschaften zeichnen sich traditionell durch eine einzigartige Artenvielfalt aus, denn die Tier- und Pflanzenarten haben sich über viele Jahrmillionen gemeinsam mit großen Pflanzenfressern entwickelt und sich sehr effizient an Tritt und Fraß angepasst. Heutzutage dominiert jedoch die maschinelle Mahd als großflächige Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahme, bei der aber Insekten, Amphibien und Reptilien meist schlechte langfristige Überlebenschancen haben – zumal es der Wiese des 21. Jahrhunderts ohne Weidetiere noch an weitaus mehr fehlt: durch ihren Fraß, Tritt und Dung schaffen große Pflanzenfresser ein unvergleichliches Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen, das durch die Mahd nicht zu ersetzen ist. Sie spielen zudem bei der Vernetzung von Lebensräumen eine wichtige Rolle, da sie Pflanzensamen im Fell und im Magen transportieren und in der Landschaft verteilen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung von Weidelandschaften sowie die Vorteile der Beweidung für die Artenvielfalt und diskutiert, wie die Weidetiere heute wieder in die Landschaft zurückkehren und wir im Sinne der Artenvielfalt und der Klimaanpassung mehr „Wildnis“ wagen könnten.
Der Ökologe und Entomologe Herbert Nickel arbeitet in den Bereichen Naturschutz, Weideökologie, Landschaftsgeschichte, Insekten- und Vogelkunde und dokumentiert seit vielen Jahren den Rückgang der Artenvielfalt in unseren Landschaften. Er hat zudem den Verein Naturnahe Weidelandschaften e. V. mitgegründet. Eine wesentliche Ursache für das heutige Artensterben sieht er im tiefgreifenden, wirtschaftlich und gesellschaftlich bedingten Wandel unserer Kulturlandschaft über die letzten beiden Jahrhunderte hinweg.
Für die meisten Menschen endet ein Fluss dort, wo Wasser auf Land trifft – an der Uferkante. Tatsächlich sind Flüsse aber viel ausgedehnter: Ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete – die Auen – gehören insbesondere bei Hochwasser dazu. Heute sind in Deutschland nur noch 32 % dieser Auen vorhanden. Der Rest wurde durch Deichbau von den Flüssen abgetrennt, entwässert und zur Landwirtschaft, für Siedlungen oder für Verkehrswege genutzt. Flussauen sind aber nicht nur für die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz wichtig, sondern stellen auch zahlreiche Leistungen für unsere Gesellschaft bereit, wie Klimaregulierung, Kohlenstoffbindung, Wasserfiltration, Nahrungsmittelversorgung und Erholungsmöglichkeiten. Deshalb ist statt einer Verbauung der Flüsse ökologischer Hochwasserschutz, der Auen wiederherstellt, wichtig – und auch technisch möglich UND wirtschaftlich effizient. Trotzdem wird dieser Ansatz weltweit noch nicht konsequent umgesetzt, da die administrativen und rechtlichen Hürden hoch sind. Der Vortrag diskutiert, wie wir uns nicht nur besser auf Extremereignisse vorbereiten können, sondern wie dies auch Mensch und Natur gleichermaßen nutzen kann.
Die Umweltwissenschaftlerin Sonja Jähnig ist Professorin für Aquatische Ökogeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Leiterin der Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen globaler Veränderungen in Flussökosystemen, die Biodiversität im Süßwasser und die Gesundheit von Flüssen.
Besserer Schutz vor Hochwasser: Mehr Raum für Flüsse und Auen als naturbasierte Lösung
Vortrag von Prof. Dr. Sonja Jähnig (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei & Humboldt-Universität zu Berlin)
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Für die meisten Menschen endet ein Fluss dort, wo Wasser auf Land trifft – an der Uferkante. Tatsächlich sind Flüsse aber viel ausgedehnter: Ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete – die Auen – gehören insbesondere bei Hochwasser dazu. Heute sind in Deutschland nur noch 32 % dieser Auen vorhanden. Der Rest wurde durch Deichbau von den Flüssen abgetrennt, entwässert und zur Landwirtschaft, für Siedlungen oder für Verkehrswege genutzt. Flussauen sind aber nicht nur für die Artenvielfalt und den Hochwasserschutz wichtig, sondern stellen auch zahlreiche Leistungen für unsere Gesellschaft bereit, wie Klimaregulierung, Kohlenstoffbindung, Wasserfiltration, Nahrungsmittelversorgung und Erholungsmöglichkeiten. Deshalb ist statt einer Verbauung der Flüsse ökologischer Hochwasserschutz, der Auen wiederherstellt, wichtig – und auch technisch möglich UND wirtschaftlich effizient. Trotzdem wird dieser Ansatz weltweit noch nicht konsequent umgesetzt, da die administrativen und rechtlichen Hürden hoch sind. Der Vortrag diskutiert, wie wir uns nicht nur besser auf Extremereignisse vorbereiten können, sondern wie dies auch Mensch und Natur gleichermaßen nutzen kann.
Die Umweltwissenschaftlerin Sonja Jähnig ist Professorin für Aquatische Ökogeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Leiterin der Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen globaler Veränderungen in Flussökosystemen, die Biodiversität im Süßwasser und die Gesundheit von Flüssen.
Geschlossen am Faschingsdienstag ab 13:00 Uhr.
Geschlossen am Karfreitag, 24. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar.
1. Mai: von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Sonderöffnungszeiten der Aha?! Forschungswerkstatt
Am Donnerstag, 19.12.2024 öffnet die Aha?! Forschungswerkstatt um 13:30 Uhr.
Am Samstag, 18.01.2025 öffnet die Aha?! Forschungswerkstatt um 13:00 Uhr.
Please also note the temporary closures in the museum when planning your visit.
Eintrittspreise
Reguläre Tickets
Erwachsene (ab 18 Jahre)
12,00 €
Ermäßigte Tickets
Frankfurt-Card
8,00 €
Frankfurt-Pass Erwachsene
6,00 €
Frankfurt-Pass Kinder
3,00 €
Kinder und Jugendliche (6 - 17 Jahre), FSJ, BFD, Schüler*innen und Student*innen
6,00 €
Kulturpass Erwachsene
1,00 €
Kulturpass Kinder
0,50 €
Schwerbehinderte Erwachsene ab 50 GdB
6,00 €
Gruppen ab 20 Personen
Pro Person (ab 18 Jahre)
10,00 €
Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendgruppen
Begleitperson Kindergarten (je 2 Kinder)
5,00 €
Begleitperson Schule, Verein (je 5 Kinder/Schüler*innen/Jugendliche)
5,00 €
Kinder, Schüler*innen, Jugendliche ab 6 Jahre
4,50 €
Schüler*innen und Hortkinder mit gebuchter Führung
3,00 €
Eine Begleitperson pro gebuchter Führung frei
jede weitere Begleitperson bei gebuchter Führung
3,00 €
Familienticket
Familie: 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder von 6-17 Jahren
30,00 €
Minifamilie: 1 Erwachsene*r und 2 Kinder von 6-17 Jahren
18,00 €
FamilienApp Hessen (früher Familienkarte Hessen)
2 Erwachsene und alle eigenen Kinder 6-18 Jahre
27,00 €
Mittwoch-Abend-Ticket
Mittwoch ab 17 Uhr für Besucher*innen ab 18 Jahren
6,00 €
Naturpass Jahreskarte
6 – 14 Jahre oder Schwerbehinderung ab 50 GdB
50,00 €
ab 15 Jahren
110,00 €
Freier Eintritt
Auszubildende der Stadt Frankfurt gegen Nachweis
begleitete Flüchtlingsgruppen
Begleitperson eines Behinderten ab 50 GdB, sofern eine Begleitung für den Besuch des Museums aufgrund der Art der Behinderung notwendig ist.
eine Begleitperson pro gebuchter Führung (nur Schulklassen, Kitas und Vereine)
ICOM-Mitglieder
Inhaber*innen der Ehrenamts-Card Hessen (E-Card)
Journalist*innen mit Presseausweis
Kinder bis 5 Jahre
Mitglieder der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bei Vorlage des Mitgliedsausweises
Schwerbehinderte Kinder ab 50 GdB
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