Dauerausstellung
Flüsse
Aus organisatorischen Gründen bleibt die Ausstellung leider gelegentlich geschlossen.
Die Nidda fließt vom vulkanischen Vogelsberg bis zur Mündung in den Main bei Frankfurt-Höchst durch Hessen. Nun begleitet das Gewässer auch Besucher*innen durch die neue Ausstellung „Flüsse“: Am Beispiel der Nidda werden der Zusammenhang zwischen Geologie und Wasser, die Artenvielfalt am Fluss und der Wasserkreislauf der Region anschaulich erklärt.
Mit Unterstützung der Mainova AG hat das Senckenberg Naturmuseum dafür außergewöhnliche, multimediale Exponate konzipiert. Das Unternehmen versorgt Frankfurt mit Trinkwasser, das nachhaltig in der Region gefördert wird und setzt sich für einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser ein. Auch in der Ausstellung wird bewusst ein starker inhaltlicher Bezug zur Region hergestellt.
Im begehbaren Wassertropfen schrumpfen die Besucher*innen auf die Größe eines Sandkornes und betreten eine Lebenswelt, die sonst nur unter dem Mikroskop zu sehen ist. Winzige Organismen in Überlebensgröße schwimmen hier umher – zart, manchmal durchscheinend und von überraschender Formenvielfalt und Ästhetik.
Am zweiten multimedialen Highlight-Exponat geht es in die Vogelperspektive: Besucher*innen überblicken das Rhein-Main-Gebiet vom Vogelsberg bis zum Hessischen Ried und haben die Möglichkeit selbst in den Kreislauf des Wassers einzugreifen. Was passiert mit dem Wasserhaushalt, wenn diese Fläche fast vollständig bebaut und damit versiegelt würde? Welche Folgen haben die Aufforstung von Wäldern oder der Ausbau der landwirtschaftlichen Nutzung für den Wasserkreislauf? Und wie wirken sich extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Trockenheit aus? Die Simulation, die mit Echtdaten des Hessischen Landesamtes für Naturschutz Umwelt und Geologie (HLNUG) arbeitet und in Kooperation mit diesem entstand, ist eine absolute Neuheit.
An weiteren Mitmachstationen gibt es erstaunliche Fakten über die Geologie des Wassers und die Tier- und Pflanzenwelt an der Nidda zu entdecken. So sind unter anderem der seltene Eisvogel und der scheue Mink – eine aus Amerika eingewanderte Nerz-Art – in der Ausstellung aus der Nähe zu sehen. Sie sind Beispiele für Tiere, die mit der Renaturierung der Nidda seit den 90er Jahren in diesen Lebensraum zurückgekehrt bzw. dort heimisch geworden sind. Besucher*innen erfahren außerdem mehr über die Bandbreite der Senckenberg-Forschung an und in Flüssen.
Um eine globale Perspektive zu bieten, werden vier der größten Flüsse der Welt als Beispiele vorgestellt: Der Amazonas, der Nil, der Ganges und der Rhein. Neben faszinierenden Daten und Fakten zur Vielfalt der Ökosysteme wird insbesondere die kulturelle Bedeutung dieser Wasserläufe für die Anwohner*innen hervorgehoben. Animierte Karten veranschaulichen die Veränderung der Wassermenge dieser Flüsse im Jahresverlauf. Leider wird die globale Wasserknappheit oft unterschätzt, und es liegt in unserem Interesse, zu zeigen, wie drastisch die Veränderungen sind, die wir an unserem Wasser und unserer Welt vornehmen. Darüber hinaus geben animierte Weltkarten eindrucksvolle Einblicke in die Entwicklung der erneuerbaren Süßwasserressourcen in den letzten Jahrzehnten.