Dauerausstellung
Weltnaturerbe Grube Messel
…und UNESCO-Welterbe der Menschheit
Im sogenannten „Ölschiefer“ der Grube Messel bei Darmstadt findet man besonders gut erhaltene Fossilien, die uns einen einzigartigen Einblick in die europäische Tier- und Pflanzenwelt vor 48 Millionen Jahren geben. Bei dem „Ölschiefer“ handelt es sich um einen verfestigten Faulschlamm, der am Grund eines sauerstoffarmen Sees abgelagert wurde. Das Wasser stand still, sodass alles, was im See versank, unversehrt von feinstem Sediment bedeckt wurde. Aufgrund der schlechten Durchmischung der Wasserschichten und der damit verbundenen Sauerstoffarmut, die eine Zersetzung der zu Boden gesunkenen toten Lebewesen verhinderte, blieben besonders viele Details wie Mageninhalte oder Weichteile von Wirbeltieren, winzige Schuppen von Schmetterlingsflügeln oder Zellen von Pflanzen erhalten.
Vor 48 Millionen Jahren herrschte hier tropisches Klima und im See lebten neben zahlreichen verschiedenen Fischarten sogar Krokodile. Viele Fossilien von Insekten, Fledermäusen und Vögeln, die im angrenzenden tropischen Regenwald lebten, konnten bereits gefunden werden. In diesem Wald lebten auch Urpferdchen. Sie hatten Zehen mit kleinen Hufen und ernährten sich von Blättern und Früchten.