Ausstellungserweiterung
Triff das Riff!
Ein neues Ausstellungsmodul im Korallenriff
Wie artenreich und faszinierend ein tropisches Korallenriff ist, zeigt die Dauerausstellung „Korallenriff“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. Hier können die Besucher*innen in den Lebensraum Riff „eintauchen“ und dieses Ökosystem im Ausstellungsraum auf unterschiedliche Weise erleben.
Mit Co-Kuration verschiedene Blickwinkel entdecken
Gemeinsam mit dem Senckenberg Jugendbeirat, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen entstehen bei „Triff das Riff!“ facettenreiche, neue und unentdeckte Perspektiven auf das Ökosystem Korallenriff. Zentral für diesen Ansatz der Co-Creation ist der „Transformer“, ein Display-Modul des Künstlers Markus Zimmermann, mit dem das Museumsteam schnell und kreativ auf Riff-relevante Fragestellungen reagieren kann. Wie dieses wandelbare Modul aussieht, wie es sich verändert und entwickelt, können die Besucher*innen in den kommenden Monaten immer wieder selbst erkunden; das Ausstellungsvorhaben läuft bis Juli 2024 und entsteht im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Temporäre Permanenz“.
Perspektive Gesellschaft (2. Dezember 2022 bis 21. Mai 2023)
Für die erste Ausstellungsperspektive (Gesellschaft) erarbeitete das Kurator*innenteam gemeinsam mit dem Senckenberg Jugendbeirat, verschiedenen nationalen und internationalen NGO (Nichtregierungsorganisationen) und weiteren Akteur*innen die Inhalte der Ausstellung. Neben dem Faktencheck rund um das Thema Korallenriff gibt es auch eine Station, an der Fragen zum Ökosystem Riff gestellt werden können. Diese werden von Forschenden des wissenschaftlichen Projektpartners Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) beantwortet und in der Ausstellung gezeigt.
Kuratiert von Lisa Voigt (Senckenberg) und Christina Höfling (Senckenberg)
Mit Beiträgen von: rrreefs, Reef Check e.V. und KŌRERO O TE `ŌRAU; Senckenberg Jugendbeirat, Cynthia Julca (über Leibniz Programm Next Generation)
Gestaltung Transformer: Markus Zimmermann
Grafische Gestaltung: Studio Kraus Lazos
Perspektive Kunst (2. Juni 2023 bis 15. Januar 2024)
Die Künstlerinnen Linda Weiß und Nina Queissner gestalten die künstlerische Perspektive, die ab Juni 2023 zu sehen ist.
Kurzbiografie der Künstlerinnen
Nina M. W. Queissner, 1990 in Darmstadt geboren, hat in Frankreich und Belgien Bildende Kunst, elektroakustische Musik und Klangkunst studiert. Ihre künstlerische Praxis artikuliert sich durch Installationen, Video- und Performance-Arbeiten sowie Komposition für Kinoton und Radiosendungen. Mithilfe von Aufnahmetechnologien und Komposition von Klanglandschaften entwickelt Nina eine praxisorientierte Forschung, die die ästhetische Erfahrungsdimension des Klangs in seiner Beziehung zu Landschaft und Umwelt untersucht.
Linda Weiß (geb. 1987, Hanau) studierte Freie Kunst an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und schloss 2022 ihr Meisterschüler-Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab. In ihren Mixed Media Installationen verschränkt sich Alltagskultur mit sozio-ökologischen Metabolismen. Inspiriert ist ihr Materialumgang von taktilen Praktiken (Fermentieren, Kompostieren, Teig kneten, Recycling) und Methoden der Geistes- sowie Naturwissenschaften. Über sogenannte Docking Stations sind Betrachter*innen eingeladen die eigene Körperlichkeit anzuschließen.
Kuratiert von Dr. Ellen Wagner (Frankfurt) und Lisa Voigt (Senckenberg)
Mit herzlichem Dank an MeWa Store, Darmstadt
Perspektive Wissenschaft (2. Februar 2024 bis Juli 2024)
Die wissenschaftliche Perspektive ist die letzte der drei Ausstellungsperspektiven und entsteht in enger Zusammenarbeit zwischen den Kurator*innen und Wissenschaftler*innen mit der kooperierenden Institution Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT). Auch Positionen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen, die im Zusammenhang mit dem Ökosystem Korallenriff stehen, fließen hier mit ein.
Kuratiert von Lisa Voigt (Senckenberg), Christina Höfling (Senckenberg), Dr. Sebastian Ferse (ZMT)
Hintergrund
Innovative und flexible Vermittlung aktueller Themen in einer Dauerausstellung
Als Forschungsmuseum arbeitet das Senckenberg Naturmuseum kontinuierlich an neuen Ausstellungs- und Vermittlungsformaten, um den Dialog und Austausch mit den Besucher*innen zu stärken. Deren Interessen können so durch innovative und flexible Vermittlungsformate in die Ausstellungen mit einfließen. Der Ansatz des „forschenden Kuratierens“ wird hier im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „Temporäre Permanenz“ gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn und dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen erforscht und weiter ausgebaut. Mit diesem Ansatz stellt sich das Museumsteam den kuratorischen Herausforderungen, durch kurzfristige Anpassungen von Dauerausstellungen auf aktuelle Fragestellungen reagieren zu können, die Perspektive der Gesellschaft mit einzubeziehen und die eigene Arbeitsweise zu reflektieren. Das Machen einer Ausstellung wird dadurch selbst zum Experiment außerhalb bekannter und disziplinär umgrenzter Arbeitsweisen und Abläufe. Das Selbstverständnis der Institution Museum bekommt dadurch neue Impulse und ist Grundlage für die zentrale Fragestellung wie ein Forschungsmuseum zukünftig aussehen kann. Forschungsprojekte wie dieses sind daher auch integraler Bestandteil des Umbauprozesses des Senckenberg Naturmuseums.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft bis August 2024.
Kooperierende Institutionen sind das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn und das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen.
Im Museum ist die Ausstellung im 2. Obergeschoss im Raum mit dem Tropischen Korallenriff zu sehen.
Haben Sie Anregungen, Ideen oder Kritik? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an lisa.voigt@senckenberg.de und katarina.haage@senckenberg.de