Senckenberg-Vortragsreihe: „Knappes Lebenselixier: Der Zustand der globalen Wasserressourcen“

Vortrag am 19. April 2023


Während der heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre, aber inzwischen immer öfter auch im Winter, wurde und wird in vielen Ländern spürbar, dass Süßwasser zunehmend zu einer knappen Ressource wird. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ befasst sich mit den Gründen und Folgen der globalen Süßwasserknappheit.

Das Wasser auf den Kontinenten ist eine zentrale Komponente des Erdsystems und ermöglicht das Leben der Pflanzen, Tiere und Menschen. Durch Wasserentnahmen insbesondere für Bewässerung, den Bau von Deichen und Staudämmen, Wasserüberleitungen, die Drainage von Mooren und die urbane und landwirtschaftliche Nutzung von Landflächen sowie durch Wasserverschmutzung und den anthropogenen Klimawandel haben wir Menschen das globale Süßwassersystem aber stark verändert, so dass es vielerorts zu regelmäßiger Knappheit kommt. Wie genau planetare Grenzen für die anthropogenen Veränderungen des globalen Wassersystems zu quantifizieren sind, wird unter Wissenschaftler*innen kontrovers diskutiert. Petra Döll wird in ihrem Vortrag zeigen, in welchem Umfang menschliche Aktivitäten die Grund- und Flusswassermengen verändert haben und wie sich der Klimawandel auf die Wasserressourcen auswirkt. Sie wird unterschiedliche Ansätze für eine Bestimmung der planetaren Grenze Wasser vorstellen und Vorschläge diskutieren, wie die Wasserressourcensituation weltweit verbessert werden kann.
 
Die Geologin und Hydrologin Petra Döll hat am Institut für Physische Geographie der Goethe-Universität die Professur für Hydrologie inne. Sie ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Modellierung der globalen Wasserressourcen und hat als langjähriges Mitglied des IPCC das Wissen über den Einfluss des Klimawandels auf die Wasserressourcen dargestellt.
 
Vortrag: Knappes Lebenselixier: Der Zustand der globalen Wasserressourcen

Referentin: Prof. Dr. Petra Döll (Goethe-Universität Frankfurt)

Datum: Mittwoch, 19. April, 19:30 Uhr

Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt

Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“

Bereits 2009 veröffentlichte eine internationale Forschungsgruppe rund um den schwedischen Resilienzforscher Johan Rockström das Konzept der Planetaren Grenzen. Dieses beschreibt die neun globalen Prozesse, die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf unserem Planeten bestimmen. Diese Grenzen definieren einen „sicheren Handlungsraum“ für die menschliche Zivilisation auf der Erde. Dafür dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden, denn bei mehreren Prozessen gibt es Kippelemente im Erdsystem, bei denen ein Überschreiten abrupte und unumkehrbare Veränderungen hervorrufen würde. Doch bereits jetzt sind mehrere dieser Grenzen überschritten: Klimawandel, Landnutzungswandel, Unversehrtheit der Biosphäre und biogeochemische Kreisläufe (Phosphor, Stickstoff). Seit 2022 gehören auch neuartige Stoffe (Plastik und andere vom Menschen hergestellte Chemikalien) sowie Wasser dazu.
Die Vortragsreihe beleuchtet an neun Abenden die neun Grenzen und deren Zustand und zeigt Lösungsansätze auf, wie eine globale Transformation noch innerhalb der planetaren Grenzen gelingen kann.
 
Die Vorträge dieser Reihe finden in Präsenz statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
 
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: www.senckenberg.de/PlanetareGrenzen

Pressematerial

Auch in eigentlich wasserreichen Regionen (hier: Bodensee) kommt es zunehmend zu zeitweisen Engpässen und Wasserdefiziten. Foto: J. Krohmer