PM Mobilität im Wandel 15.1.2020
Mit allen Besitztümern und dem gesamten Vieh ziehen Nomadenfamilien zum nächsten Weidegrund.

Mobilität im Wandel: Gesellschaftlicher Umbruch und nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems

Vortrag am 15.1.2020 bei Senckenberg


In der mongolischen Steppe ist alles in Bewegung – große Wild- und Haustierherden durchziehen die Landschaft und spielen eine zentrale Rolle für das Fortbestehen des Ökosystems. Auch die Menschen leben traditionell nomadisch. Doch dies ändert sich zunehmend. Im nächsten Vortrag der Senckenberg-Reihe „Welt in Bewegung“ geht es darum, wie sich gesellschaftliche Veränderungen und Umbrüche auf die Ökosysteme auswirken und deren Erforschung.

Durch gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie Urbanisierung, Rohstofferschließung oder dem Wandel der nomadischen Lebensweise werden Ökosysteme immer stärker strapaziert, statt nachhaltig genutzt – dies wirft zunehmend Probleme auf. Das Forschungsprojekt MORE STEP untersucht die Veränderungen der Region und deren sozialökologische Ursachen und Folgen. Ziel ist es, gesellschaftliche Entwicklungspfade aufzuzeigen, welche die Mobilität von Wildtieren und nomadischen Viehhirt*innen samt ihrer Herden auch künftig ermöglichen und damit eine nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems erlauben.

Die Geoökologin Marion Mehring leitet den ISOE-Forschungsschwerpunkt „Biodiversität und Bevölkerung“, mit einem besonderen Fokus auf Schutz und Nutzung von Biodiversität. Dabei kommen gezielt inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze zum Einsatz, um das Gefüge der jeweiligen sozial-ökologischen Systeme zu verstehen.

Vortrag: Mobilität im Wandel: Gesellschaftlicher Umbruch und nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems

Referentin: Dr. Marion Mehring (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt)

Datum: Mittwoch, 15. Januar, 19:15 Uhr

Ort: Hörsaal, Arthur-von-Weinberg-Haus, Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Vortragsreihe „Welt in Bewegung – Wanderungen, Mobilität und Migration im globalen Kontext“
Alles fließt – Bewegung macht diesen Planeten aus, und alles, was darauf lebt. In der Natur gibt es keinen Stillstand. (Fort-)Bewegung treibt die Evolution an und beeinflusst sie auf verschiedenste Weise. Dabei verursacht der Mensch mit seinen Eingriffen ins Erdsystem inzwischen selbst die größten Bewegungen. Bewegung ist auch ein wichtiges gesellschaftliches Thema – seien es die Arealverschiebungen und oft menschgemachten Invasionen von Pflanzen und Tieren im sich wandelnden Erdsystem oder die Bewegung der Menschen selbst. Auch wenn der moderne Mensch heute überwiegend sesshaft lebt, bestehen traditionelle nomadische Lebensweisen bis heute fort – wie lange noch? Und weltweit sind Menschen auf der Flucht vor gefährlichen Lebensumständen, was oft von den nicht Betroffenen als Bedrohung gesehen wird. Aber wie hängen Klimawandel, Umweltkrisen und menschliche Mobilität tatsächlich zusammen? Sind sie heute wirklich Ursachen für größere Fluchtbewegungen – oder ist es komplizierter? Die neue Vortragsreihe am Frankfurter Naturmuseum, die bis Ende Februar neun Abende umfasst, bringt verschiedenste, im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Themen in einen Kontext: was bedeuten sie für uns Menschen, wie werden sie erforscht, und wie gehen wir damit um? 

Alle Informationen zur Reihe und den einzelnen Vorträgen finden sich unter https://www.senckenberg.de/weltinbewegung.

 

Pressematerial

PM Mobilität im Wandel 15.1.2020

Mit allen Besitztümern und dem gesamten Vieh ziehen Nomadenfamilien zum nächsten Weidegrund.