Senckenberg-Vortragsreihe

Dekolonialisierung von Museen

Digitaler Vortrag am 2. März 2022


Frankfurt, den 28.02.2022 Seit vielen Jahren bewegen die Folgen des Kolonialismus die Museen. Der nächste Vortrag der Senckenberg-Reihe „Museum for Tomorrow: Die Praxis der Museen“ beschäftigt sich mit einem angemessenen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit unserer Gesellschaft, möglichen Perspektiven und Zukunftsvisionen einer musealen Dekolonisierung sowie damit, was dies für die Museen bedeutet.

Der Widerstand gegen die Auswirkungen des kolonialen Erbes im Hier und Jetzt wird immer lauter: Er zeigt sich nicht nur in den aktuell scharf geführten Debatten zur Frage der Restitution der „Benin Bronzen“ – das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt (RJM) bewahrt die viertgrößte Sammlung in Deutschland – sondern auch in der Umbenennung von kolonialen Straßennamen, der Zerstörung von Kolonialdenkmälern und nicht zuletzt durch die #BlackLivesMatter- Bewegung. Vor diesem Hintergrund initiierte Nanette Snoep in Köln die erste internationale, kollektive und polyphone Großausstellung „RESIST Die Kunst des Widerstands“ (1.4.2021 bis 9.1.2022), die 500 Jahre Praktiken antikolonialen Widerstands im „Globalen Süden“ beleuchtete. Welche Widersprüche verbergen sich in den Fundamenten des „ethnologischen Museums“? Wie können sie in einer postkolonialen Zeit überwunden und die Grundlagen für eine neue Museumsethik und -praxis geschaffen werden? Sind Restitutionen, das gemeinsame Erschließen der Museumssammlungen und Wissensaustausch auch der Beginn einer neuen Ethik für internationale Museumskooperationen?

Nanette Snoep studierte kulturelle Anthropologie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und ist seit 2019 Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln, wo sie diversitätssensible und machtkritische Dekolonisierungsprozesse entwickelt und umsetzt.

Vortrag: Dekolonialisierung von Museen

Referentin: Nanette Snoep, Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln

Datum: Mittwoch, 2. März, 19:15 Uhr
 
Aufgrund der Covid-19-Pandemie finden die Vorträge bis auf Weiteres rein virtuell statt. Sie können per Livestream unter www.senckenberg.de/live (ohne Kommentarmöglichkeit) oder über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentar-möglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden. Wer virtuell mit den Referent*innen diskutieren möchte, meldet sich über den Anmeldelink im Senckenberg-Veranstaltungskalender an und erhält dann die Zugangsdaten für die Zoom-Veranstaltung.
 
Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: https://www.senckenberg.de/Vortragsreihe-Museum
 
Die Vortragsreihe wird im Rahmen des Aktionsplans „Eine Welt in Bewegung“ der Leibniz-Forschungsmuseen veranstaltet.
 
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.

Pressematerial

Nanette Snoep, Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln

Foto: Francis Oghuma