50 Jahre Plattentektonik – Von den Anfängen zu aktuellen Forschungshöhepunkten aus dem Arktischen Ozean
Vortrag am 20.11.2019 bei Senckenberg
Im Januar 1912 stellte Alfred Wegener seine Theorie der Plattenverschiebung im Senckenberg Naturmuseum vor und wurde, da er die treibende Kraft dahinter nicht erklären konnte, von der Fachwelt ausgelacht. Dies ist beim nächsten Abend der Senckenberg-Reihe „Welt in Bewegung“ nicht zu befürchten, denn seit Beginn der 1970er Jahre ist die Theorie der Plattentektonik allgemein anerkannt. Die Referentin nimmt die Zuhörer*innen mit auf eine Reise zu den entlegenen Polarmeeren und stellt ihre neuesten Forschungsergebnisse vor.
Die mittelozeanischen Rücken, an denen tektonische Platten unter Magma-Austritt und meist begleitet von seismischen Aktivitäten auseinanderdriften, sind der „Motor“ der Plattentektonik. Die Bewegungen der Kontinentalplatten verlaufen aber recht unterschiedlich. Zwei der am wenigsten erforschten untermeerischen Rücken in den Polarmeeren spreizen sich dabei extrem langsam und wurden in den letzten Jahren mittels autonom arbeitender Ozeanbodenseismometern intensiv erforscht – mit überraschenden Ergebnissen. Der Vortrag fasst die Erkenntnisse zusammen und erläutert, was sie für andere Disziplinen der Meeresforschung bedeuten.
Die Geophysikerin Vera Schlindwein erforscht in den abgelegenen Polarmeeren, wie sich neue Erdkruste bildet und mit welchen Prozessen dies einhergeht. Sie ist gerade vom Forschungsschiff „Polarstern“ zurückgekehrt.
Vortrag: 50 Jahre Plattentektonik – Von den Anfängen zu aktuellen Forschungshöhepunkten aus dem Arktischen Ozean
Referentin: Dr. Vera Schlindwein, Alfred-Wegener Institut, Bremerhaven
Datum: Mittwoch, 20. November, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal, Arthur-von-Weinberg-Haus, Robert-Mayer-Straße 2, 60325
Frankfurt Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vortragsreihe „Welt in Bewegung – Wanderungen, Mobilität und Migration im globalen Kontext“
Alles fließt – Bewegung macht diesen Planeten aus, und alles, was darauf lebt. In der Natur gibt es keinen Stillstand. (Fort-)Bewegung treibt die Evolution an und beeinflusst sie auf verschiedenste Weise. Dabei verursacht der Mensch mit seinen Eingriffen ins Erdsystem inzwischen selbst die größten Bewegungen. Bewegung ist auch ein wichtiges gesellschaftliches Thema – seien es die Arealverschiebungen und oft menschgemachten Invasionen von Pflanzen und Tieren im sich wandelnden Erdsystem oder die Bewegung der Menschen selbst. Auch wenn der moderne Mensch heute überwiegend sesshaft lebt, bestehen traditionelle nomadische Lebensweisen bis heute fort – wie lange noch? Und weltweit sind Menschen auf der Flucht vor gefährlichen Lebensumständen, was oft von den nicht Betroffenen als Bedrohung gesehen wird. Aber wie hängen Klimawandel, Umweltkrisen und menschliche Mobilität tatsächlich zusammen? Sind sie heute wirklich Ursachen für größere Fluchtbewegungen – oder ist es komplizierter?
Die neue Vortragsreihe am Frankfurter Naturmuseum, die bis Ende Februar neun Abende umfasst, bringt verschiedenste, im wahrsten Sinne des Wortes bewegende Themen in einen Kontext: was bedeuten sie für uns Menschen, wie werden sie erforscht, und wie gehen wir damit um?
Alle Informationen zur Reihe und den einzelnen Vorträgen finden sich unter https://www.senckenberg.de/weltinbewegung.