Mehr Inklusion im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

Neue Broschüre in Leichter Sprache erschienen

Hinter vielen Ausstellungsstücken im Naturmuseum stecken spannende und vielschichtige Themen: Welche Bedeutung haben etwa uralte Meteoriten, die Fossilienfundstelle Messel oder heutige Lebensräume, wie Korallenriffe, für die Forschung und uns Menschen? Im neuen Kurzführer in Leichter Sprache werden diese Fragen beantwortet und viele weitere beliebte Senckenberg-Highlights, wie Diplodocus, Anakonda oder Dodo vorgestellt – und zwar schlicht und klar, in einfachen Worten und kurzen Sätzen, also in Leichter Sprache. Die Broschüre ist in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Hessen entstanden. Sie ist für einen Euro an der Museumskasse erhältlich, sowie online kostenfrei auf der Homepage zum Download verfügbar.

„Die Stärke von Museen liegt in den einzigartigen, originalen Objekten, die wir zeigen, um Zusammenhänge greifbar zu machen. Die neue Broschüre erleichtert den Zugang zu den Geschichten rund um diese Ausstellungsstücke,“ erklärt Dr. Brigitte Franzen, Direktorin des Naturmuseums am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und fährt fort: „So können Menschen mit Lern- oder Leseschwierigkeiten, kognitiven Einschränkungen oder geringen Deutschkenntnissen unser Museum und seine Exponate noch umfassender erfahren und vor allem selbständig entdecken.“

Die Texte zu den Ausstellungsstücken sind mit großformatigen farbigen Abbildungen illustriert. Wo die Objekte zu finden sind, ist übersichtlich auf Raumplänen der drei Geschosse markiert. Darüber hinaus beinhaltet der Kurzführer Informationen in Leichter Sprache zum Museum, zur Barrierefreiheit sowie Informationen zur Anreise und zu den Öffnungszeiten.

„Die neue Broschüre ist eine große Bereicherung und eine perfekte Ergänzung zu unserem aktuell laufenden Projekt mit Förderschulen, für die wir bereits speziell entwickelte Führungen anbieten,“ sagt Dr. Eva Roßmanith, Leiterin der Bildung und Vermittlung am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, und Katrin Hagen, die das Projekt umgesetzt hat, ergänzt: „Inspirierend war auch die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Hessen, die Prüfleser*innen zur Korrektur und Kontrolle haben. Dabei handelt es sich um Nutzer*innen mit unterschiedlicher Lesekompetenz, die die Texte nochmals korrigieren – sowohl sprachlich als auch inhaltlich.“

Gefördert wurde die Erstellung der Broschüre aus dem Aktionsplan II der Leibniz Forschungsmuseen für Inklusion und Digitalisierung 2020 – 2022. In Zukunft wird das inklusive Angebot im Museum stetig ausgebaut. So werden die Texte in Leichter Sprache in den MediaGuide des Museums integriert und das Angebot für Menschen mit Sehbehinderung wird erweitert werden.

Pressematerial

PM Mehr Inklusion im Museum

Welche Unterschiede sehen Sie zwischen Quagga und Zebra? Diese Frage aus dem Kurzführer in Leichter Sprache regt Besuchende dazu an, eigene Beobachtungen zu machen.

Foto: Sven Tränkner

Das Beispiel des Zapfenglöckners zeigt: Auch Museumsleute werden aus Irrtum klug. Vor über 100 Jahren wussten sie nicht, wie der Vogel in Wirklichkeit aussieht. Sie gaben ihm ein „Horn“, wo eigentlich ein Hautlappen herunterhängt.

Foto: Sven Tränkner