Aha?! Forschungswerkstatt
Research boxes filled with tree discs, feathers, or shark teeth – supplemented by accompanying questions, they encourage students to understand connections in nature and develop their own ideas.

Eröffnung der Aha?! Forschungswerkstatt

Ein neuer Mitmach-Bereich zum Forschen und Entdecken ab dem 25. Juni 2022 im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt


Frankfurt, 24.06.2022. Einem Hai ins Maul fassen, einen Waschbären aus der Nähe untersuchen, einem Floh in die Augen schauen? Das geht! Ab dem 25. Juni in der „Aha?! Forschungswerkstatt“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. Das Museum eröffnet einen neuen Bereich, für den das Künstlerkollektiv YRD.works eine kommunikative Rauminstallation entwickelt hat, die den Sammlungs- und Arbeitsplatzcharakter von Naturforschenden einfängt. Hier können Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren selbst aktiv werden: wissenschaftliche Methoden ausprobieren, in den Kontakt mit Wissenschaftler*innen treten, an Sammlungsstücken arbeiten und kreativ werden. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, geleitet von den eigenen Interessen Sammlungsobjekte zu vermessen, unter dem Mikroskop zu betrachten und zu zeichnen oder Verhaltensbeobachtungen an Tieren durchzuführen. Vermittler*innen stehen zum Gespräch und zur Unterstützung bereit. Die Eröffnung der „Aha?! Forschungswerkstatt“ ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zu einem partizipativ und dialogisch gestalteten Museum.

Im Herzen des Raumes befindet sich eine eigens für die „Aha?! Forschungswerkstatt“ zusammengestellte Sammlung mit fast 100 Objekten. Darunter auch das Gebiss eines Tigerhais. „Allein über dieses Haifischgebiss lässt sich so viel erzählen“, stellt Senckenberg-Generaldirektor Prof. Dr. Klement Tockner fest. „Der Lebensraum vieler Haie ist durch den Klimawandel gefährdet; hinzu kommt, dass viele Arten unter anderem durch Bejagung vom Aussterben bedroht sind. Wenn Haie aus Ökosystemen wegfallen, können diese aus dem Gleichgewicht geraten – und schon sind wir über die Faszination eines einzelnen Objekts bei der aktuellen Zwillingskrise Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt, den zentralen Themen unserer Gesellschaft, angelangt“, fährt er fort. „Wir können in der ‚Aha?! Forschungswerkstatt‘ für die Natur faszinieren, sie erfahrbar machen und vermitteln, wie wir sie erforschen und warum wir das tun“, so Tockner.
 
 „Wir haben uns mit der ‚Aha?! Forschungswerkstatt‘ für eine neue und im wahrsten Sinne des Wortes offene Form der Präsentation unserer Themen und für eine offene Form der Vermittlung entschieden. Das Forschungsmuseum ist ein Ort des demokratischen Dialogs, in den sich unsere Besucher*innen und wir Senckenberger*innen aktiv einbringen. Man kann hier an der wissenschaftlichen Arbeit teilhaben und in den Austausch gehen“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Brigitte Franzen und ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv YRD.works war hierfür besonders wichtig, da sie ihre Sicht auf die Dinge eingebracht haben. Sie haben eine einzigartige Rauminstallation mit einer besonders kommunikativen und flexiblen Atmosphäre geschaffen.“
 
In der „Aha?! Forschungswerkstatt“ können Besucher*innen auch die Wissenschaft in Form von Citizen Science-Projekten unterstützen. An Computer-Arbeitsplätzen gibt es etwa die Möglichkeit, an dem Projekt „WildLIVE! – Entdecke die wilden Tiere Boliviens“ mitzuarbeiten und auf Fotos Dschungel-Tiere zu identifizieren. Diese Erkenntnisse fließen direkt in das Forschungsprojekt zurück, das den Biodiversitätsverlust im bolivianischen Regenwald dokumentiert und so ein Bewusstsein für unseren Umgang mit der Natur schaffen möchte. Oder man kann dabei mitarbeiten, Sandproben für wissenschaftliche Untersuchungen aufzubereiten. Mit einer Pinzette werden hier winzige Schnecken, Muscheln und Co sortiert. Senckenberg-Wissenschaftler*innen können durch diese wertvolle Vorarbeit später verschiedene Fragestellungen untersuchen. Beispielsweise können über die Schalendicke der Tiere oder die Zusammensetzung der Arten Rückschlüsse auf die Versauerung der Meere oder ihre Temperaturveränderung gezogen werden.
 
„Es ist uns besonders wichtig, dass unsere Besucher*innen geleitet von ihren eigenen Interessen und Impulsen die ‚Aha?! Forschungswerkstatt‘ nutzen“, so Kuratorin Dr. Eva Roßmanith. „Wir stehen vermittelnd bereit, geben auf Wunsch Denkanstöße und Fragestellungen an die Hand, bieten aber vor allem den Raum und die Gelegenheit für ‚entdeckendes Lernen‘“, fährt sie fort.
 
Forschungsboxen gefüllt mit Baumscheiben, Federn oder Haifischzähnen sowie mit den begleitenden Fragestellungen regen dazu an, Zusammenhänge in der Natur zu verstehen und eigene Überlegungen zu entwickeln. Wer kreativ arbeiten will, kann zeichnen, modellieren oder mit Naturmaterialen gestalten. In Themen-Nischen können die faszinierenden Formen von Einzellern aus der Tiefsee oder die Insektenvielfalt erkundet werden und unter dem Mikroskop werden Strukturen von Kleinstlebewesen sichtbar.
 
„Hier können Objekte angefasst und frei und mit mehreren Sinnen entdeckt werden – beispielsweise ein eigens hierfür präparierter Waschbär oder eine Riesenbaumscheibe“, ergänzt Co-Kuratorin Tuğba Kalkan und fährt fort: „Von jedem einzelnen unserer Objekte geht eine große Faszination aus.“
 
Die Eröffnung der „Aha?! Forschungswerkstatt“ stellt einen Startpunkt für die Zukunft der Vermittlungs- und Museumsarbeit dar. Die Angebote sind bewusst experimentell konzipiert. Durch die direkte Arbeit mit den Besucher*innen und ihr Feedback können Konzepte weiterentwickelt und neue Projekte ergänzt werden. Der Raum ist genau darauf ausgerichtet: Er ist in höchstem Maße flexibel gestaltet und kann leicht auf neue Themen angepasst werden.
 
Am Tag der Eröffnung ragt die „Aha?! Forschungswerkstatt“ in die umgebenden Museumsräume hinein: Von 10 bis 16 Uhr können an Stationen im Museum Besucher*innen mit Expert*innen ins Gespräch kommen – und dabei in die Tiefen der Ozeane eintauchen, die krabbelnde Vielfalt der Insekten entdecken, das Klima erforschen und ihr Wissen über Tierspuren testen.
 
Die „Aha?! Forschungswerkstatt“ wird durchgehend von Wissenschaftsvermittler*innen betreut. Darüber hinaus werden Forscher*innen und Kurator*innen regelmäßig vor Ort von ihrer Arbeit und ihren Projekten berichten und für die Fragen der Besuchenden zur Verfügung stehen.
 
Die Werkstatt ist fester Bestandteil des Museums und ab dem 25. Juni 2022 zu folgenden Zeiten geöffnet: Di und Do 13-17 Uhr, Mi 10-18 Uhr, Fr / Sa / So 10-17 Uhr. Montags ist der Raum geschlossen.
 
Wir danken der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main und weiteren Förderern, die die „Aha?! Forschungswerkstatt“ unterstützen.
 
 
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt ist Teil des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseum Frankfurt, eines der sieben Institute der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.

Pressematerial

Aha?! Forschungswerkstatt

Forschungsboxen gefüllt mit Baumscheiben, Federn oder Haifischzähnen – ergänzt durch begleitende Fragestellungen regen sie dazu an, Zusammenhänge in der Natur zu verstehen und eigene Überlegungen zu entwickeln.
Foto: Senckenberg / Tränkner

Aha?! Forschungswerkstatt

Die Besucher*innen helfen, Sandproben für wissenschaftliche Untersuchungen aufzubereiten. Mit einer Pinzette werden hier winzige Schnecken, Muscheln und Co aussortiert. Senckenberg-Wissenschaftler*innen können durch diese wertvolle Vorarbeit später verschiedene Fragestellungen untersuchen.
Foto: Senckenberg/Tränkner

Aha?! Forschungswerkstatt

Wie fühlt sich ein Dachsfell an? Herauszufinden ab dem 25.6.22 in der „Aha?! Forschungswerkstatt“.
Foto: Senckenberg / Tränkner

Aha?! Forschungswerkstatt

Auge in Auge mit dem Abguss eines Australopithecus afrikanus.
Foto: Senckenberg/Tränkner

Aha?! Forschungswerkstatt

Wie alt ist dieser Baum? Und wie fühlt sich frisches Holz im Vergleich zu versteinertem Holz an? Jeder kann über die Objekte seine eigenen Fragestellungen entwickeln.  
Foto: Senckenberg / Tränkner

Aha?! Forschungswerkstatt

Auch für Erwachsene gibt es Fragestellungen und die Möglichkeit, sich den eigenen Interessen nach mit Sammlungsobjekten zu beschäftigen – hier mit dem Abguss einer Messel-Fledermaus.
Foto: Senckenberg / Tränkner

AHA! Forschungswerkstatt

Hier können Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren selbst aktiv werden: wissenschaftliche Methoden ausprobieren, in den Kontakt mit Wissenschaftler*innen treten, an Sammlungsstücken arbeiten und kreativ werden.

Photo: Senckenberg/Tränkner

AHA! Forschungswerkstatt

Im Herzen des Raumes befindet sich eine eigens für die „Aha?! Forschungswerkstatt“ zusammengestellte Sammlung mit fast 100 Objekten.

Photo: Senckenberg/Tränkner

AHA! Forschungswerkstatt

Einem Hai ins Maul fassen, einen Waschbären aus der Nähe untersuchen, einem Floh in die Augen schauen? Das geht! Ab dem 25. Juni in der „Aha?! Forschungswerkstatt“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt.

Photo: Senckenberg/Tränkner

AHA! Forschungswerkstatt

Die „Aha?! Forschungswerkstatt“ findet ab dem 25. Juni  im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt statt.

Photo: Senckenberg/Tränkner

AHA! Forschungswerkstatt

Das Museum eröffnet einen neuen Bereich, für den das Künstlerkollektiv YRD.works eine kommunikative Rauminstallation entwickelt hat, die den Sammlungs- und Arbeitsplatzcharakter von Naturforschenden einfängt.

Photo: Senckenberg/Tränkner