Im Laufe der letzten halben Million Jahre war die Landkarte der Menschheitsentwicklung durch eine bemerkenswerte Diversifizierung archaischer menschlicher Abstammungslinien gekennzeichnet. Unter diesen wiesen der frühe Homo sapiens, die Neandertaler und die Denisovaner die größte geografische Verbreitung auf. Der Fundort Jebel Irhoud in Marokko ist der früheste Nachweis für die Abstammung unserer Spezies in Afrika. Die Geschichte von Homo sapiens reicht mindestens 300.000 Jahre zurück und geht einher mit Steinwerkzeugen aus dem Mittelpaläolithikum (Mittlere Altsteinzeit). Es ist sehr wahrscheinlich, dass verschiedene afrikanische Populationen bei der Entstehung dessen, was wir heute als "moderne" Formen des Homo sapiens kennen, eine entscheidende Rolle gespielt haben.
In den folgenden 200.000 Jahren erleichterte das Auftreten von feuchteren Klimaphasen der sogenannten „Grünen Sahara" die Migration afrikanischer Populationen nach Südwestasien. Diese geographische Ausbreitung wird durch paläontologische Funde gestützt, die auf 190.000 Jahre v. Chr. zurückgehen und ihre Präsenz im Nahen Osten und vor etwa 80.000 Jahren im tropischen Asien belegen. Im Gegensatz dazu erfolgte die Ausbreitung von Homo sapiens in die mittleren Breiten Eurasiens erst viel später, vorwiegend in den letzten 50.000 Jahren, und scheint kaum mit Umweltfaktoren zusammenzuhängen. Diese Expansion war durch die Verdrängung aller lokalen Populationen gekennzeichnet, wenn auch mit einigen genetischen Kreuzungen mit lokalen Neandertalern und Denisovanern. Es ist bezeichnend, dass diese Zeit der Expansion auch mit tiefgreifenden kulturellen Veränderungen einherging. Letztlich breitete sich eine einzelne menschliche Spezies über den gesamten Planeten aus und setzte einen Prozess der Umweltveränderung in Gang, der unsere Welt bis heute prägt.
Prof. Dr. Jean-Jacques Hublin, Referent der 22. Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald-Lecture, ist Inhaber des Lehrstuhls für Paläoanthropologie am Collège de France in Paris und Direktor Emeritus am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Mit der Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald-Lecture ehrt Senckenberg den Gründer seiner paläoanthropologischen Abteilung, der mit seinen Mitarbeitern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf der Insel Java über hundert Hominidenfossilien entdeckte. Dank der Werner Reimers Stiftung, Bad Homburg, befindet sich die Sammlung „G.H.R. von Koenigswald“ seit 1968 im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main, wo sie bis heute zum wissenschaftlichen Renommee des Hauses beiträgt.
Anmeldeschluss zur Veranstaltung ist der 06.11.2024.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstanden sind.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstanden sind.
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung NICHT im Senckenberg Naturmuseum stattfindet, sondern im Festsaal des angrenzenden Jügelhauses. Der Einlass erfolgt über die Mertonstr. 21.
Prof. Dr. Jean-Jacques Hublin: The Origin and Rise of Homo sapiens
Anmeldung erforderlich
Erwachsene
Jugendliche
Im Laufe der letzten halben Million Jahre war die Landkarte der Menschheitsentwicklung durch eine bemerkenswerte Diversifizierung archaischer menschlicher Abstammungslinien gekennzeichnet. Unter diesen wiesen der frühe Homo sapiens, die Neandertaler und die Denisovaner die größte geografische Verbreitung auf. Der Fundort Jebel Irhoud in Marokko ist der früheste Nachweis für die Abstammung unserer Spezies in Afrika. Die Geschichte von Homo sapiens reicht mindestens 300.000 Jahre zurück und geht einher mit Steinwerkzeugen aus dem Mittelpaläolithikum (Mittlere Altsteinzeit). Es ist sehr wahrscheinlich, dass verschiedene afrikanische Populationen bei der Entstehung dessen, was wir heute als „moderne“ Formen des Homo sapiens kennen, eine entscheidende Rolle gespielt haben.
In den folgenden 200.000 Jahren erleichterte das Auftreten von feuchteren Klimaphasen der sogenannten „Grünen Sahara“ die Migration afrikanischer Populationen nach Südwestasien. Diese geographische Ausbreitung wird durch paläontologische Funde gestützt, die auf 190.000 Jahre v. Chr. zurückgehen und ihre Präsenz im Nahen Osten und vor etwa 80.000 Jahren im tropischen Asien belegen. Im Gegensatz dazu erfolgte die Ausbreitung von Homo sapiens in die mittleren Breiten Eurasiens erst viel später, vorwiegend in den letzten 50.000 Jahren, und scheint kaum mit Umweltfaktoren zusammenzuhängen. Diese Expansion war durch die Verdrängung aller lokalen Populationen gekennzeichnet, wenn auch mit einigen genetischen Kreuzungen mit lokalen Neandertalern und Denisovanern. Es ist bezeichnend, dass diese Zeit der Expansion auch mit tiefgreifenden kulturellen Veränderungen einherging. Letztlich breitete sich eine einzelne menschliche Spezies über den gesamten Planeten aus und setzte einen Prozess der Umweltveränderung in Gang, der unsere Welt bis heute prägt.
Prof. Dr. Jean-Jacques Hublin, Referent der 22. Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald-Lecture, ist Inhaber des Lehrstuhls für Paläoanthropologie am Collège de France in Paris und Direktor Emeritus am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Mit der Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald-Lecture ehrt Senckenberg den Gründer seiner paläoanthropologischen Abteilung, der mit seinen Mitarbeitern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf der Insel Java über hundert Hominidenfossilien entdeckte. Dank der Werner Reimers Stiftung, Bad Homburg, befindet sich die Sammlung „G.H.R. von Koenigswald“ seit 1968 im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt am Main, wo sie bis heute zum wissenschaftlichen Renommee des Hauses beiträgt.
Anmeldeschluss zur Veranstaltung ist der 06.11.2024.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.
Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstanden sind.
Sonderöffnungszeiten der Aha?! Forschungswerkstatt
Am Donnerstag, 29.08.2024 ist die Aha?! Forschungswerkstatt geschlossen.
Im Zeitraum vom 09.09. – 16.09.2024 bleibt die Aha?! Forschungswerkstatt geschlossen.
Am Samstag, 12.10.2024 ist die Aha?! Forschungswerkstatt ab 15 Uhr geschlossen.
Bitte beachten Sie auch die temporären Sperrungen im Museum bei der Planung Ihres Besuchs.
Montag, 2.09.2024: Bitte beachten Sie, dass das Museums-Bistro ab dem 02.09.2024 bis Anfang 2025 geschlossen ist!
Eintrittspreise
3-Wälder-Ticket
Erwachsene
18,00 €
Reguläre Tickets
Erwachsene (ab 18 Jahre)
12,00 €
Ermäßigte Tickets
Frankfurt-Card
8,00 €
Frankfurt-Pass Erwachsene
6,00 €
Frankfurt-Pass Kinder
3,00 €
Kinder und Jugendliche (6 - 17 Jahre), FSJ, BFD, Schüler*innen und Student*innen
6,00 €
Kulturpass Erwachsene
1,00 €
Kulturpass Kinder
0,50 €
Schwerbehinderte Erwachsene ab 50 GdB
6,00 €
Gruppen ab 20 Personen
Pro Person (ab 18 Jahre)
10,00 €
Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendgruppen
Begleitperson Kindergarten (je 2 Kinder)
5,00 €
Begleitperson Schule, Verein (je 5 Kinder/Schüler*innen/Jugendliche)
5,00 €
Kinder, Schüler*innen, Jugendliche ab 6 Jahre
4,50 €
Schüler*innen und Hortkinder mit gebuchter Führung
3,00 €
Eine Begleitperson pro gebuchter Führung frei
jede weitere Begleitperson bei gebuchter Führung
3,00 €
Familienticket
Familie: 2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder von 6-17 Jahren
30,00 €
Minifamilie: 1 Erwachsene*r und 2 Kinder von 6-17 Jahren
18,00 €
FamilienApp Hessen (früher Familienkarte Hessen)
2 Erwachsene und alle eigenen Kinder 6-18 Jahre
27,00 €
Mittwoch-Abend-Ticket
Mittwoch ab 17 Uhr für Besucher*innen ab 18 Jahren
6,00 €
Naturpass Jahreskarte
6 – 14 Jahre oder Schwerbehinderung ab 50 GdB
50,00 €
ab 15 Jahren
110,00 €
Freier Eintritt
Auszubildende der Stadt Frankfurt gegen Nachweis
begleitete Flüchtlingsgruppen
Begleitperson eines Behinderten ab 50 GdB, sofern eine Begleitung für den Besuch des Museums aufgrund der Art der Behinderung notwendig ist.
eine Begleitperson pro gebuchter Führung (nur Schulklassen, Kitas und Vereine)
ICOM-Mitglieder
Inhaber*innen der Ehrenamts-Card Hessen (E-Card)
Journalist*innen mit Presseausweis
Kinder bis 5 Jahre
Mitglieder der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung bei Vorlage des Mitgliedsausweises
Schwerbehinderte Kinder ab 50 GdB
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