Neue Senckenberg-Vortragsreihe: „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“
Auftaktvortrag „Connectomics: Kartografie des Denkens“ am 2. April im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Die neue Dauerausstellung „Gehirne“ im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt wird von der Vortragsreihe „Faszination Gehirn: Organ der unbegrenzten Möglichkeiten“ begleitet. Bis Anfang Juli bietet sie an sieben Abenden spannende Einblicke in die Struktur, Entwicklung und wesentlichen Funktionen unseres Gehirns. Ein besonderer Themenabend zur Senckenberg-Forschung lädt die Gäste zudem zu einer Erkundung des Tierreichs ein. Der Auftaktvortrag findet am kommenden Mittwoch, den 2. April 2025, im Festsaal des Senckenberg Forschungsinstituts statt.
Das Gehirn ist eines der komplexesten Gebilde, das die Natur hervorgebracht hat. Es ermöglicht Neugier, Bewusstsein und Emotionen, entwickelt sich lebenslang weiter und bestimmt, wie wir die Welt wahrnehmen. Die neue Dauerausstellung „Gehirne“ im Senckenberg Naturmuseum erlaubt einen Einblick in dieses außergewöhnliche, immer noch nicht vollständig erforschte Organ, das uns als Individuen ausmacht. Begleitend hierzu gibt die neue Vortragsreihe vertiefende Einblicke in unseren Denkapparat. Ein Höhepunkt ist der Themenabend zur Senckenberg-Forschung, der inhaltlich einen Abstecher ins Tierreich macht und sich mit Gehirnen und faszinierenden gehirnähnlichen Strukturen und Funktionen unterschiedlicher Organismen beschäftigt. Die Vortragsreihe ist eine Kooperation zwischen der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Im Auftaktvortrag am kommenden Mittwoch, den 2. April, spricht der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Moritz Helmstaedter vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt über die Kartierung der Netzwerke des Gehirns. Die komplexe Kommunikation zwischen Milliarden von Nervenzellen ist eines der beeindruckendsten Phänomene unseres Nervensystems. Jedes Neuron kommuniziert dabei direkt mit mehr als eintausend anderen Neuronen. Das Forschungsfeld der „Connectomics“ hat zum Ziel, diese Kommunikationsstruktur in den Gehirnen von Säugetieren, wie dem Menschen, zu kartieren und die Netzwerke der Milliarden Nervenzellen in ihrer ganzen Komplexität zu vermessen. Hierfür nutzen die Forscher*innen neue dreidimensionale Elektronenmikroskope und Methoden aus der künstlichen Intelligenz, um die gewonnenen riesigen Datenmengen zu analysieren. Der Vortrag zeigt den aktuellen Stand der Grundlagenforschung zu diesem Thema auf. Mithilfe neuester Methoden der Netzwerkanalyse im Gehirn sollen die Besonderheiten des biologischen Computers in unseren Köpfen bestimmt, Lernregeln verstanden und mögliche Veränderungen im Kontext von Erkrankungen beschrieben werden.
Prof. Dr. Moritz Helmstaedter studierte Medizin und Physik in Heidelberg und promovierte bei Nobelpreisträger Prof. Bert Sakmann. Er ist seit 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt und wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und ist einer der Pioniere dieses Forschungsfelds. Für seine neurowissenschaftliche Forschung wurde ihm 2024 der renommierte Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen.
Vortrag: Connectomics: Kartografie des Denkens
Referent: Prof. Dr. Moritz Helmstaedter, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main
Datum: Mittwoch, 2. April, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Jügelhaus, Festsaal (Mertonstrasse 17, 60325 Frankfurt)
Alle weiteren Vorträge ab 24.4. finden um 19:30 Uhr im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal (Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt) statt.
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen sowie zur Online-Teilnahmemöglichkeit finden sich hier: www.senckenberg.de/faszination-gehirn
Neues Jahr, neuer Look: Senckenberg ist Naturforschung. In diesem Jahr werden Sie unsere Kommunikation Stück für Stück in neuem Gewand entdecken, mit frischen Farben, moderner Gestaltung und immer mit dem Kern unseres Auftrags im Fokus: der Naturforschung und was sie für uns Menschen bedeutet. Auch unsere Pressemeldungen werden Sie dann bunter, neuer und mit praktischen Funktionen, wie direkten Links zu passendem Bildmaterial erhalten. Seien Sie gespannt!
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.