Wrong side up

Der Natur eine Stimme geben: Über die Notwendigkeit politischer Teilhabe der Natur

Nächster Vortrag der Reihe „Wir können auch anders“ am Mittwoch, 12. März 2025, im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt


Der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht und bringt sie – und damit zunehmend auch sich selbst – an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit. Im nächsten Vortrag der Reihe „Wir können auch anders – Win-Win-Lösungen für eine lebenswerte Welt“ diskutiert der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Claus Leggewie, wie die Natur und nicht-menschliche Wesen eine Stimme in demokratischen Prozessen erhalten können, um diese Entwicklung aufzuhalten.

Überall auf der Welt arbeiten heute Initiativen, Parlamente, Regierungen und Gerichte daran, der Natur eigene Rechte einzuräumen. Ein Ansatz hierfür kann eine parlamentarische Vertretung sein. Aber wie kann diese Natur-Repräsentation konkret aussehen, wie müsste die Standardform des Parlaments angepasst werden? Formate wie die „Organismendemokratie“ aus Berlin oder das künstlerisch inspirierte „Klimaparlament“ probieren dies bereits aus. Der Vortrag lädt ein, an der Idee einer erweiterten Repräsentation mitzudenken. Wie kann man nicht-menschliche Wesen in demokratische Aushandlungsprozesse einbinden und ihnen damit eine Stimme geben, wie ist ein auf die Natur erweiterter Gesellschaftsvertrag möglich?  
Claus Leggewie arbeitet als Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, als Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen seit Langem an den großen gesellschaftlichen Fragen und der Mensch-Umwelt-Beziehung. Derzeit leitet er das „Panel on Planetary Thinking“ der Universität Gießen.

Vortrag: Der Natur eine Stimme geben – Über die Notwendigkeit politischer Teilhabe der Natur

Referent: Prof. Dr. Claus Leggewie (Universität Gießen)

Datum: Mittwoch, 12. März, 19:30 Uhr

Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt

Die Senckenberg-Vortragsreihe „Wir können auch anders“ stellt bis März 2025 in insgesamt 13 Vorträgen innovative, naturbasierte Lösungen vor, die auf zukunftsfähige Weise gleich mehrere der drängendsten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme unserer Zeit angehen. Sie könnten die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung schaffen, ohne neue Probleme oder Konflikte zu verursachen. Wie kann zum Beispiel Landwirtschaft nachhaltiger werden? Wie machen wir Städte zukunftsfähig oder wie können Flusslandschaften gleichzeitig dem Hochwasserschutz dienen und Biodiversität ermöglichen? Die Reihe macht mittels realistischer, prinzipiell umsetzbarer Beispiele greifbar, wie wir eine resilientere und gerechtere Welt erreichen können, indem wir mit der Natur arbeiten statt gegen sie. Die Vorträge bieten inspirierende Einblicke und praxisnahe Beispiele, wie eine lebenswerte Welt auch für kommende Generationen gestaltet und erhalten werden kann.

Alle Vorträge finden um 19:30 Uhr im Grünen Hörsaal in der Robert-Mayer-Straße 2 statt.

Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen sowie zur Online-Teilnahmemöglichkeit finden sich hier: www.senckenberg.de/wir-koennen-auch-anders.

Pressematerial

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In seinem Vortrag spricht Claus Leggewie darüber, wie politische Teilhabe der Natur ermöglicht werden kann. Foto: Dominic Wunderlich/Pixabay